
Seeforelle
Die Seeforelle (Salmo trutta lacustris) ist eine ökologische Form der Bachforelle (Salmo trutta fario) und gehört zur Familie der Lachsfische (Salmonidae). Sie bewohnt vorwiegend tiefe, große und kalte Seen des Alpen- und Voralpenraums. Die Seeforelle ist ein hervorragender Schwimmer und Raubfisch, der im offenen Wasser jagt und dabei große Beutetiere erbeutet. Sie gilt als beliebter Zielfisch unter Anglern – sowohl wegen ihres kampfstarken Verhaltens als auch wegen ihres schmackhaften Fleisches.
Lebensraum
Seeforellen leben in tiefen, klaren, kühlen und sauerstoffreichen Seen. Tagsüber halten sie sich oft im Freiwasser oder in tieferen Schichten auf. In der Laichzeit wandern sie in die Zuflüsse oder an kiesige Flachufer, um zu laichen. Sie sind sehr standorttreu, außer zur Fortpflanzung.
Aussehen
Seeforellen haben einen langgestreckten, stromlinienförmigen Körper. Ihre Färbung ist sehr variabel, meist jedoch silbrig mit dunklerem Rücken und vereinzelten schwarzen Punkten, die sich über den gesamten Körper erstrecken können. Rote Punkte, wie bei der Bachforelle, fehlen häufig oder sind nur schwach ausgeprägt. Große Exemplare können einen leicht gegabelten Schwanz und einen hakenförmig gebogenen Unterkiefer („Laichhaken“) ausbilden. Ihre Anpassung an das Leben im See äußert sich durch eine silberne, glänzende Körperfarbe mit reduzierter Zeichnung.
Sozialverhalten
Seeforellen sind Einzelgänger und sehr territoriale Raubfische. Sie jagen vor allem in der Dämmerung und bei Nacht. Ihre Hauptbeute besteht aus Fischen, Krebstieren und Insektenlarven.
Fortpflanzungsverhalten
Die Laichzeit liegt zwischen Oktober und Januar. Zum Laichen wandern Seeforellen – ähnlich wie Lachse – in die Zuflüsse der Seen oder an geeignete Uferbereiche mit kiesigem Untergrund. Dort legen die Weibchen ihre Eier in Laichgruben ab. Die Männchen befruchten die Eier unmittelbar danach. Die Jungfische entwickeln sich zunächst in den Zuflüssen und wandern später in den See ab.
Gefährdungsstatus
Die Bestände der Seeforelle sind regional stark rückläufig – vor allem durch Gewässerverbauung, Verbauung der Laichgewässer, Klimawandel, Nährstoffeintrag und Konkurrenz durch eingeschleppte Fischarten. In vielen Regionen ist sie daher gefährdet oder auf Besatzmaßnahmen angewiesen.